Omas Rezept

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Montag, 26. Dezember 2016

Aufgaben

Wird die Nummer steigen und werde ich zum Wind
oder wird mich der Segen des Todes erreichen
(Haus)


Ich lebe eine Woche
und sterbe davon 6 Tage
(Geld)

Meine Freunde lachen mich aus
Nein, so weit lasse ich es nicht einmal ankommen
zuvor sterbe ich in ihren Gedanken
(Antworten)


Ich versuche mit der Macht meiner Seele etwas zu hinterlassen
(Musik)


Samstag, 23. Januar 2016

Schreibspiel

Die Nachrichten langweilen mich.


Aber es gibt so viele Dinge, die ich zuhause tun kann.



Auf der Hammond-Orgel kann man jedes Streichinstrument nachmachen mit Ausnahme des Buttermessers.

Montag, 19. Oktober 2015

Ja der Brecht hatte Recht


Lied einer deutschen Mutter

Mein Sohn, ich hab dir die Stiefel
Und dies braune Hemd geschenkt:
Hätt ich gewußt, was ich heute weiß
Hätt ich lieber mich aufgehängt.

Mein Sohn, als ich deine Hand sah
Erhoben zum Hitlergruß
Wußte ich nicht, daß dem, der ihn grüßet
Die Hand verdorren muß.

Mein Sohn, ich hörte dich reden
Von einem Heldengeschlecht.
Wußte nicht, ahnte nicht, sah nicht:
Du warst ihr Folterknecht.

Mein Sohn, und ich sah dich marschieren
Hinter dem Hitler her
Und wußte nicht, daß, wer mit ihm auszieht
Zurück kehrt er nimmermehr.

Mein Sohn, du sagtest mir, Deutschland
Wird nicht mehr zu kennen sein.
Wußte nicht, es würd werden
Zu Asche und blutigem Stein.

Sah das braune Hemd dich tragen
Habe mich nicht dagegen gestemmt.
Denn ich wußte nicht, was ich heut weiß:
Es war dein Totenhemd.

Bertolt Brecht

Freitag, 11. September 2015

Zu viele Konservative für diese Zeit







Verehrter Präsident,

vielleicht seid Ihr in Eile,

doch leset diese Zeile,

mit der mein Brief beginnt


Mir werden da gebracht

die Militärpapiere,

dass in den Krieg marschiere

ich noch vor Mittwoch Nacht.


Herr Präsident, ich bin

gewiss nicht Mensch geworden,

um Menschen zu ermorden,

das macht doch keinen Sinn.


Ich will nicht provozier'n,

wenn ich ganz offen sage:

Der Krieg kommt nicht in Frage,

ich werde desertier’n!


All’ meine Brüder sind

gerannt in ihr Verderben,

ich sah den Vater sterben,

es weinte auch mein Kind.


Meine Mutter trug so schwer,

sie ist mit ihren Sorgen

im Krieg verrückt geworden,

nun leidet sie nicht mehr.


Als ich gefangen war

sind sie ins Haus gekommen

und haben mir genommen,

die meine Liebe war.


Früh, wenn die Hähne kräh’n

will ich mein Bündel schnüren,

ein neues Leben führen

und auf die Straße geh’n.


Dann zieh’ ich ohne Ruh’

vom Norden in den Osten,

vom Süden in den Westen

und schrei’ den Leuten zu:


Verweigert den Befehl,

kämpft nicht in ihren Kriegen,

traut niemals ihren Lügen,

der Frieden wär’ ihr Ziel!


Ihr schwört im Parlament,

man müsse Blut vergießen,

so lasset eures fließen,

verehrter Präsident!


Jagt Ihr die Polizei

mir nach, so lasst sie grüßen,

sie könne auf mich schießen,

weil ich gefährlich sei!